Fallbeispiel

Holcim gefährdet Menschen mit Zementstaub

Neben dem nigerianischen Dorf Ewekoro betreibt der Schweizer Konzern Holcim eine Zementfabrik. Überall ist Zementstaub: auf den Dächern, in den Räumen, auf den Feldern. Ärzt:innen berichten, dass die Menschen Schäden an Leber, Lungen und Milz davontragen.

Zementfabrik von Holcim in Ewekoro

In Ewekoro, im äussersten Südwesten Nigerias, betreibt die Tochtergesellschaft von Holcim eine grosse Zementfabrik, die Wapco-Lafarge Ewekoro Cement Plant I & II und einen dazugehörigen Kalksteinbruch.

Quelle: Google Maps

Im Dorf ist die Feinstaubbelastung extrem hoch. Durch die Zementproduktion im Werk und auch durch die Sprengungen im nahegelegenen Steinbruch lagert sich der Zementstaub überall ab: auf dem Boden, auf den Dächern der Häuser, an deren Wänden, selbst die Kleider, die zum Trocknen aufgehängt werden, sind nach kurzer Zeit voller Zementstaub.

Shakiratu Ologunebi Babalola berichtet über die gravierenden Probleme.

Der schädliche Feinstaub gelangt auch ins Wasser, das die Menschen in Ewekoro als Trinkwasser und zum Kochen brauchen. Bewohner:innen des Dorfes sind tagein, tagaus der Staubbelastung ausgesetzt. Viele von ihnen leiden mit der Zeit an zahlreichen, irreversiblen Gesundheitsschäden: Atemwegsbeschwerden, Schäden an Leber, Lungen oder Milz und Augenkrankheiten.

Kinder im Dorf neben der Zementfabrik

Die Konzernverantwortungsinitiative hat 2020 mit einer Petition gefordert, dass Holcim endlich sicherstellt, dass die Menschen in Ewekoro nicht weiter mit Feinstaub vergiftet werden. 41’572 Personen haben diese Petition unterschrieben. Bei der Petitionsübergabe hat der Konzern versprochen, die Situation vor Ort zu verbessern und die notwendigen Filter einzubauen.

Gemäss Aussagen von Personen vor Ort hat Holcim dies teilweise auch getan. Während zwei Monaten sei der Betrieb der Fabrik eingestellt und eine der beiden Anlage mit einem Filter ausgestattet worden. Die Situation hat sich damit etwas verbessert, jedoch fehlt der Filter in der zweiten Anlage bis heute. Die Umwelt und damit die Lebensgrundlage der Menschen in Ewekoro wird damit weiterhin verschmutzt und eine Wiedergutmachung für die erlittenen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Schäden liegt für die Menschen noch immer in weiter Ferne.

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