217’509 Unterschriften für Konzernverantwortung

Petition übertrifft alle Erwartungen

Damit die Schweiz nicht bald das einzige Land in Europa ohne Konzernverantwortung ist, lancierten wir am 20. August 2022 eine Petition an Parlament und Bundesrat. Wir hatten das Ziel, in nur 100 Tagen 100’000 Unterschriften zu sammeln und so ein eindrückliches Signal nach Bundesbern zu senden. Die Beteiligung war gewaltig: Über tausend Freiwillige sammelten an schweizweit rund 500 Standaktionen Unterschriften für unsere Petition. Im ganzen Land verteilten Engagierte über 600’000 Petitions-Briefe in die Briefkästen und tausende von Unterstützer:innen sammelten in ihrem Umfeld Unterschriften. Dieser unglaubliche Einsatz der Zivilbevölkerung ermöglichte, dass wir unser ursprüngliches Sammelziel weit übertrafen. Am 1. Dezember 2022 konnten wir in Bern 217’509 Unterschriften einreichen – und sind somit eine der eindrücklichsten Petitionen aller Zeiten.


Petitionstext

PETITION AN BUNDESRAT UND PARLAMENT

Für ein griffiges Konzernverantwortungsgesetz

Verschmutzte Flüsse, hochgiftige Minenabfälle und zerstörter Regenwald: Die skrupellosen Geschäftspraktiken einiger Schweizer Konzerne sind spätestens seit der Abstimmung über die Konzernverantwortungsinitiative bekannt. Immer wieder versprach Bundesrätin Karin Keller-Sutter vor der Abstimmung, sich für ein «international abgestimmtes» Konzernverantwortungsgesetz und für «gleich lange Spiesse» für Konzerne in der Schweiz und in Europa einzusetzen.

Nachdem nun sogar die EU-Kommission ein Konzernverantwortungsgesetz präsentiert hat, gibt es endgültig keine Ausreden mehr! Wir fordern Bundesrat und Parlament dazu auf, ihr Versprechen einzuhalten und jetzt ein griffiges Konzernverantwortungsgesetz auszuarbeiten. Dieses soll im Einklang mit dem internationalen Trend folgende Punkte umfassen:

> Risikobasierte Sorgfaltsprüfungspflicht für Menschenrechte und Umweltschutz gemäss internationalen Standards (insb. UNO-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte; OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen).

> Eine unabhängige Aufsichtsbehörde mit umfassenden Kompetenzen nach Vorbild des Entwurfs der EU-Richtlinie.

> Eine dem Schweizer Recht angepasste zivilrechtliche Haftung für menschenrechtliche oder umweltbezogene Schäden, die durch entsprechende Sorgfalt hätten verhindert werden können.

Erstunterzeichner:innen

Rahel Ruch

Politische Beraterin

Dominique de Buman

alt Nationalrat

Dietrich Pestalozzi

Unternehmer

Chantal Peyer

HEKS

Sanjia Ameti

Co-Präsidentin Operation Libero

Peter Stämpfli

Unternehmer, Stämpfli AG Bern

Simon Stadler

Nationalrat Mitte/UR

Mathias Zopfi

Ständerat Grüne/GL

Adrian Wiedmer

CEO Gebana AG

Lilian Studer

Nationalrätin EVP/AG

Karl Vogler

alt Nationalrat CSP/OW

Martin Landolt

Nationalrat Mitte/GL

Roland Fischer

Nationalrat GLP/LU

Pascal Vandenberghe

Geschäftsführer Payot AG

Marianne Streiff-Feller

Nationalrätin EVP/BE

Ursula Schneider-Schüttel

Präsidentin Pro Natura

Mark Pieth

Rechtsprofessor Universität Basel

Paul Oertli

Präsident des Verwaltungsrates OERTLI Werkzeuge AG

Nicolas Bueno

Rechtsprofessor Fernuni Schweiz

Katharina Michaelowa

Professorin für Politische Ökonomie und Entwicklungspolitik an der Universität Zürich

Samuel Schweizer

Vorsitzender der Geschäftsleitung Ernst Schweizer AG

Alexandra Karle

Geschäftsleiterin Amnesty International Schweiz

Christoph Sigrist

Pfarrer, Stiftungsrat HEKS

Lisa Mazzone

Ständerätin Grüne/GE

Min Li Marti

Nationalrätin SP/ZH

Daniel Jositsch

Ständerat SP/ZH

Claudia Friedl

Nationalrätin SP/SG

Franziska Ryser

Nationalrätin Grüne/SG

Simone Curau

Präsidentin Schweizerischer Katholischer Frauenbund

Silva Lieberherr

Multiwatch

Christophe Barman

Mitgründer Loyco

Gabriela Allemann

Präsidentin Evangelische Frauen Schweiz

Isabelle Bamert

Kommunikations- & Kampagnenexpertin

Fritz Brugger

Politikwissenschaftler, Co-Direktor NADEL

Sylvia Valentin

terre des hommes schweiz

Angela Mattli

Public Eye

Andreas Missbach

Alliance Sud

Fabienne Krebs

Gesellschaft für bedrohte Völker